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Abstract
BaduanJin 八段錦 (’eight brocade exercise’) is a classic system of Chinese physical culture. Through a set of exercises, the body’s web of connective tissue are stretched and strengthened through the integration of specific physical movements with certain breathing techniques. It is known to enhance skeletal-muscular fitness and vascular health, as well as enabling practitioners to modulate and control their emotions. This phenomenological report discusses one extended case where the writer used baduanjin as a mode of ‘stealth psychological intervention’ among incarcerated American youth. The exercises were taught in a way that required the practitioner to tense to the degree that they were ‘intolerable.’ Then, they would continue the movement progressively relaxing. Then, when relaxation became ‘intolerable,’ the practitioner continued the cycle of the movements, incrementally increasing the tension. The author’s intention was that these youth would have the experience of managing tension and release within their bodies, according to their will. Theoretically, this would reverberate into ‘tension’ and ‘release’ within their thinking processes and emotional reactions. By doing this by himself or herself, the young person was not dependent on another person for his or her sense of well-being or threat. Finally, because these exercises were associated with martial arts practice, these young people, obsessed with power, were able to separate this from other activities that might offer the same benefits, but were unacceptable due to their culture (that of youth who saw themselves as outlaws).
Zusammenfassung
Von Baduanjin als therapeutischer Aktivität in einer Jugendstrafanstalt BaduanJin 八段錦 (’Acht Brokatübungen’) ist ein klassisches System der chinesischen Körperkultur. Durch eine Reihe von Übungen wird das körperliche Bindegewebe durch das Zusammenspiel von spezifischen körperlichen Bewegungen mit bestimmten Atemtechniken gedehnt und gestärkt. Es ist bekannt, dass die acht Brokatübungen die skelett-muskuläre Fitness und die vaskuläre Gesundheit verbessern und es den Übenden ermöglichen, ihre Emotionen zu modulieren und zu kontrollieren. Dieser phänomenologische Bericht beschreibt einen ausgedehnten Fall, in dem der Autor Baduanjin als eine Art “heimliche psychologische Intervention” unter inhaftierten amerikanischen Jugendlichen einsetzte. Die Übungen wurden in einer Weise gelehrt, die von den Übenden verlangte, sich bis zu dem Grad zu verspannen, dass sie “unerträglich” waren. Dann wurde die Bewegung fortgesetzt, indem man sich zunehmend entspannte. Dann, wenn die Entspannung ”unerträglich” wurde, setzte der Übende den Zyklus der Bewegungen fort, wobei er die Spannung schrittweise erhöhte. Die Absicht des Autors war es, dass die Jugendlichen die Erfahrung machen, Spannung und Entspannung in ihrem Körper nach ihrem Willen zu steuern. Theoretisch würde sich dies in ihren Denkprozessen und emotionalen Reaktionen als “Spannung” und “Entspannung” widerspiegeln. Indem der Jugendliche dies selbst tat, war er für sein Wohlfühl- oder Bedrohungsempfinden nicht von einer anderen Person abhängig. Da diese Übungen mit der Ausübung von Kampfsportarten verbunden waren, waren diese machtbesessenen Jugendlichen schließlich in der Lage, dies von anderen Aktivitäten abzugrenzen, die zwar den gleichen Nutzen bieten könnten, aber auf Grund ihrer Kultur (die der Jugendlichen, die sich selbst als Geächtete sahen) inakzeptabel waren.